Der FC Bayern schlägt sich selbst
Der FC Bayern schlägt sich diese Saison selbst. Es ist nicht so, dass die Gegner immer wirklich besser sind. Aber diese Fehler, die der Mannschaft in dieser Saison unterlaufen, die gab es lange nicht im Spiel des Rekordmeisters.
Sie spielen gut, ja, wirklich. Manchmal sogar richtig super. Aber genau das führt zu unglaublichen Fehlern, die im ansonsten recht schnellen Spiel schwerer zu vermeiden sind. Vergangene Saison gab es dann öfters mal ein müdes Ballrumschieben, das nicht viel gebracht hat, aber dadurch auch keine Fehler. Thomas Tuchel hat seine Jungs von der Leine gelassen, gibt im Gegensatz zu Julian Nagelsmann weniger Spielzüge vor. Die Umstellung darauf scheint der Mannschaft manchmal noch schwer zu fallen. Kimmich und Müller ausgewechselt, das allein ist wohl schon bezeichnend und spiegelt wieder, dass auch Thomas Tuchel aktuell etwas ratlos scheint.
Allerdings glaube ich immer noch, dass er auf dem richtigen Weg ist. Er muss aber wieder eine Mannschaft formen, die zusammen passt. Denn Missverständnisse und Fehlpässe im Zuspiel sorgen dafür, dass die angesprochenen Fehler nicht kompensiert werden können. Und das wiederum führt zu Verunsicherung im mittlerweile gesamten Team. Gnabry, Mané, Goretzka, um nur einige zu nennen, die weit unter ihrer Form spielen. Müller, dem ein Partner wie Lewandowski fehlt, der seine Ideen rechtzeitig erkennt und weiß, wo er hin spielt. Yann Sommer, der eben kein Manuel Neuer ist. Vom sportlichen Aspekt gesehen, aber vor allem ist er keine Führungsperson. Und genau die fehlt dem Team.
Da hilft es auch nicht, wenn jetzt vielleicht tatsächlich ein Oliver Kahn oder Brazzo seinen Posten räumen muss. Denn wenn nicht ein Rummenigge oder Hoeneß zurück kommen, wird es so schnell keinen geben, der auf die Schnelle etwas ändern kann. Im Gegenteil, es könnte noch mehr Unruhe in den ohnehin schon verunsicherten Verein bringen. Der nämlich muss wieder eine Linie finden und dann, ja, dann fehlt das berühmte Quäntchen Glück, dass die Mannschaft endlich mal wieder braucht, um in die Spur zu kommen. Denn aktuell verliert der FC Bayern hauptsächlich nur gegen sich selbst.