Die gefährliche Bank des FC Bayern
Die gefährliche Bank des FC Bayern. Ja, das ist sie, böse und bedrohlich. Sie kann Karrieren beenden. Sie kann Spieler verkaufen. Und vor allem kann sie eines: endlose Diskussionen herauf beschwören…
Während die einen noch versuchen, krampfhaft alles auszuschlachten, was es um Thomas Müller herum gibt und geben könnte, haben die anderen mit Leon Goretzka schon wieder ein neues Opfer der bösen Bank ausgemacht. Und derjenige, der aktuell glaubt, Herrscher über diese Bank zu sein, Thomas Tuchel, wird, wenn man den Voraussagen glauben darf, ebenso an ihr scheitern, wie schon unzählige vor ihm.
Denn die Bank des FC Bayern ist gefährlich. Gefährlich für jeden, der nicht weiß, wie man mit ihr umzugehen hat. Dass man auf jeden Fall einen Thomas Müller von ihr fernhalten muss. Dass man eigentlich überhaupt niemanden zu lange in ihre Nähe kommen lassen darf. Schwierig, wenn man nur 11 Spieler aufs Feld schicken kann, weit weg von der bösen Bank.
Julian Nagelsmann hatte es einmal kurz versucht, wollte wenigstens einen 12. Spieler von der Bank fernhalten. Ist leider aufgefallen, und hat dann einen ähnlich starken medialen Wirbel verursacht. Nagelsmanns Wechsel, um so viele Spieler wie möglich vor der Bank zu beschützen, haben ebenfalls oft für Unmut und Unverständnis gesorgt. Denn die Bank hat viele Verbündete. Fast jeder Fan, jeder Experte ist ihr Verbündeter. Sie hat sie alle zu ihrem Sprachrohr gemacht. Wenn ihr etwas nicht passt, findet sie in jeder Minute an jedem Tag jemanden, der es laut für sie ausspricht. Und ihr passt immer etwas nicht.
Thomas Tuchel hat versucht, sich mit ihr gut zu stellen, ihr zu sagen, wie wichtig sie ihm sei. Er hat ihr beteuert, dass er sie liebe, wie man nur einen Thomas Müller lieben kann. Doch die Bank glaubt nicht an dieses Liebesbekenntnis. Denn wen man liebt, den überlässt man ihr nicht, ihr der gefährlichen Bank.
Sie hat die heimliche Macht beim FC Bayern, die Bank. Gegen sie kommt keiner an. Wer sich gegen sie stellt, hat schon verloren. Und es wird sich jeder gegen sie stellen, stellen müssen. Die Verantwortung an die Spieler abzugeben, die sich mit guten Leistungen im Training vor der Bank schützen könnten, ist nur ein weiterer, verzweifelter Versuch, nicht zu sehr in die Fänge der Bank zu geraten. Doch er funktioniert nicht. Denn die Bank sucht sich immer und sofort wieder einen Fürsprecher.
Es gibt bisher nur einen einzigen Menschen beim FC Bayern, der weiß, wie er mit ihr umgehen muss, der sich mit ihr arrangiert hat. Der trotz aller Widrigkeiten eine Art Freundschaft mit der Bank eingehen konnte. Sein Name ist Sven Ulreich. Doch er ist bisher der Einzige.