Zum Abschied von Manuel Neuer…
Es ist ein großer Abschied. Manuel Neuer wird nicht mehr für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Tor stehen.
Man hatte ihn dort vielleicht gar nicht mehr erwartet, vor der Heim-EM. Seine Verletzung, seine Probleme mit dem jetzigen Bundestrainer Julian Nagelsmann. Und dennoch haben wir irgendwie doch nichts anderes erwartet. Denn Manuel Neuer ist aktuell der beste Torwart, den wir in der Liga haben.
Ja, er macht Fehler. Mehr als früher. Und ja, ich fand diese Fehler schon vor seiner langen Verletzungspause hart an der Grenze. Aber genau diese Verletzung hat ihn noch einmal zurück gebracht. Denn ein Manuel Neuer hört nicht auf diese Weise auf. Er kämpft sich zurück, auch ins Tor der Nationalmannschaft. Und er findet selbst genau den richtigen Zeitpunkt, wann er dann doch wieder aufhört. Und der ist jetzt.
Sehr oft habe ich die Tage gelesen, es sei gut, dass er den Zeitpunkt selbst bestimmen konnte, anstatt „abserviert“ zu werden. Ich denke nicht, dass ein Trainer aktuell einen Manuel Neuer abservieren würde. Dazu ist er auch abseits von seinen Leistungen zu wichtig. Aber bei der kommenden WM wäre Manuel bereits 40. Und wann die nächste Verletzung kommt, die ihn dann vielleicht wirklich zum Aufhören zwingt, weiß man nicht.
Also hat er den einzig richtigen Zeitpunkt gewählt. Nicht sofort nach der EM, sondern mit Bedacht ein paar Wochen später. Nach Thomas Müller. Nicht gleichzeitig.
Der richtige Zeitpunkt, er ist es – und doch wird es sich im September seltsam anfühlen, wenn Manu – trotz hoffentlich toller Leistungen beim FC Bayern – nicht mehr im Tor der Nationalmannschaft steht. Was am Ende dieser Saison ist, wenn die beiden Legenden Thomas Müller und Manuel Neuer auch die Vereinsfußballschuhe an den Nagel hängen, daran mag ich jetzt noch nicht denken…