Danke, Thomas
Puh, das muss man erstmal verkraften. Nach all dem Hin- und Her bei den anderen Verträgen, habe ich an diesen auslaufenden Vertrag im Moment fast gar nicht mehr gedacht. Lange hat es sich angedeutet und doch war da die kleine Hoffnung auf eine Verlängerung des Vertrages von Thomas Müller beim FC Bayern. Was war ich nach seinem Abschied von der Nationalmannschaft froh, dass wir ihn wenigstens noch ein Jahr haben.
Es war zwar schon lange kein „Müller spielt immer“ mehr, aber trotzdem ein „Müller ist immer da“. Und das war er auch: In Interviews, beim Mitfiebern auf der Bank – oder auf dem Platz, wenn man ihn ließ. Es müllert eben überall.
Wieso fällt es gerade bei ihm so schwer, sich einen FC Bayern ohne seine Nummer 25 vorzustellen? Weil er gefühlt schon immer beim FC Bayern ist. Weil wir seit Gerd Müller und Franz Beckenbauer lange keine wirkliche Legende mehr im Verein hatten. Weil er wie kein anderer perfekt das MiasanMia verkörpert. Aber weil er eben nicht perfekt ist. Keiner stolpert Bälle so schön ins Tor wie Thomas Müller. Und weil er als Fan-nahster Spieler einer von uns ist. Der redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Der keine Dreadlocks und alle 3 Monate eine neue Frisur braucht und mehr als Modeikone statt als Fußballspieler glänzt.
Viele Nicht-Bayernfans verstehen nicht, warum uns dieser Abschied so nahe geht. Ja, sportlich mag Thomas nicht mehr auf dem Höhepunkt seiner Karriere sein. Und aus sportlicher Sicht kann ich die Entscheidung des Vereins in gewisser Weise auch nachvollziehen. Lässt man mal Eberls frühere Beteuerungen einer fast sicheren Vertragsverlängerung weg. Aber einen Typ wie Thomas „Radio“ Müller zu haben, da kann sich jeder Verein glücklich schätzen. Und deshalb wird der FC Bayern hoffentlich eine geeignete Stelle für seine jahrelange Vereinsikone finden. Und wir sagen bis dahin einfach: Danke, Thomas.