Tor vor blauem Himmel
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Das „deutsche Team“ gibt es nicht mehr

Dass selbst ein Uli Hoeneß mal ratlos ist, da muss schon viel passieren. Dabei ist eigentlich mal wieder gar nichts passiert. Und alle suchen weiter verzweifelt nach den „Schrauben“. Die, die man drehen muss, damit der deutsche Fußball wieder dahin kommt, wo er hin will. Wo er eigentlich immer war. Als der deutsche Fußball noch Weltklasse war.

Mit Raffinesse haben wir damals selten ein Spiel gewonnen. Sondern mit Kampfgeist. Deutschland war früher immer eine sogenannte Turniermannschaft. Heißt, sie haben sich im Laufe eines Turniers gesteigert und mit Teamplay Spiel um Spiel um den Sieg gekämpft. Rudi Völler müsste doch wissen, woran es liegt, dass gerade gar nichts mehr geht im deutschen Team. Nachdem er 1990 im WM-Achtelfinale gegen die Niederlande die rote Karte sah, hat Jürgen Klinsmann sich für ihn die Füße wund gelaufen, um den Ausfall zu kompensieren.

Nach der roten Karte für Leroy Sané, wer hat sich da die Füße wund gelaufen? Richtig. Niemand. Eigentlich können wir froh sein, dass es gegen Österreich nur 2:0 ausgegangen ist, so wie ihnen die Bälle teilweise um die Ohren geflogen sind. Wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen hat das Team gewirkt.

Die Frage ist jetzt: Haben wir diese „deutschen Tugenden“ noch, die uns früher die Siege beschert haben? Denn einen Sané, Gnabry oder Brandt kann man nicht mit einem Horst Hrubesch oder einem Peter Briegel vergleichen. Dieses typisch deutscheTeam mit den typisch deutschen Tugenden, das gibt es meiner Meinung nach nicht mehr. Das war eine ganz andere Generation.

Unsere Spieler haben dafür jetzt sicher andere Qualitäten. Aber reichen die aus, um gegen andere Mannschaften zu bestehen? Offensichtlich nicht. Nur wenige im Team haben wirklich so eine herausragende Qualität, dass es spielentscheidend sein kann. 

Man muss also akzeptieren, dass es das „typisch deutsche Team“ so nicht mehr gibt. Und damit auch kein „Am Ende gewinnt Deutschland“ mehr. Und man muss wohl akzeptieren, dass es in Deutschland aktuell offenbar nur Mittelmaß gibt. Vielleicht früher auch schon. Aber da hatten wir ja diese Tugend, die sonst kaum ein Team in dem Ausmaß hatte. Kampfgeist.

Wir müssen lernen, dass die Spieler von heute anders sind als früher. Dann erst kann man einen Weg finden, trotzdem wieder auf ein höheres Level zu kommen. Doch das wird, wie ich bereits öfters geschrieben habe, nur mit einem absoluten Zusammenhalt im Team gehen. Mit Raffinesse, Dribbeleinlagen und festgelegten Spielzügen wird es wohl, leider, derzeit nicht gehen.

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