Der FC Bayern hat es wieder mal geschafft
Der FC Bayern hat es wieder mal geschafft – nein, ich meine nicht die Meisterschaft. Die rückt irgendwie gerade in den Hintergrund. Ich meine die Freistellung von Hasan Salihamidžić und Oliver Kahn.
Die Saison hätte noch ein bisschen versöhnlich enden können. Mit einem wirklich spannenden Finale. Und trotz allem noch der Meisterschaft. Befreiend für die Mannschaft, gut für den neuen Trainer. Und beruhigend für den Vorstand.
Und dadurch vielleicht diesmal ein paar mehr motivierte Spieler auf dem Balkon. Nicht nur Thomas Müller, der sich bemüßigt fühlt, die stundenlang in der Sonne ausharrenden Fans ein bisschen zu bespaßen. Doch das wird nun wohl nichts. Wie auch sollen die Spieler Spaß haben, wenn neben ihnen 1 oder 2 stehen, die eigentlich da nicht mehr stehen sollen. Oder vielleicht auch schon nicht mehr da stehen, obwohl geplant war, dass sie es tun.
Von einer Sitzung am 30. Mai war die Rede, das hätte auch noch gereicht, wenn man schon unbedingt weiter Unruhe in den Verein bringen muss. Aber kurz nach dem Schlusspfiff? Nach so einem Finale furioso? Nun hat man Spieler, die statt erleichtert über den Titelgewinn, komplett überrascht und verwirrt sind. Thomas Tuchel, der von der Freistellung offenbar bereits 1 Tag vorher wusste, es den Spielern aber nicht sagen durfte. Eine tolle Basis für ein Vertrauensverhältnis zwischen Trainern und Spielern wurde da wieder geschaffen.
Der Trainer, der gerade neu eingestellt wurde und sich nun nach einer Pause und einer ruhigen Saisonvorbereitung sehnt, wird mit einer erneuten Unruhe stiftenden Situation konfrontiert. Unpassende Zeitpunkte scheint man beim FC Bayern diese Saison geradezu zu suchen.
Eine richtig schöne Bayernfamilie, wo jeder jeden feuert, wann er gerade Zeit dazu hat? Da darf man sich nicht wundern, wenn Fans das Mia san Mia – Gefühl vermissen, wenn ständig Spieler über fehlende Werschätzung klagen, wenn das Vertrauensverhältnis gestört ist und wenn beim FC Bayern einfach nichts mehr zusammen passt.
Jede Mannschaft, jedes Team braucht eine gesunde Mischung aus Erfahrung und neuen Ideen. Der FC Bayern bekommt nun aber zu einem neuen Trainer auch noch einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Anstatt den bisherigen Erahrungen sammeln zu lassen. Es werden in den nächsten Wochen Spieler kommen und gehen. Dazu braucht man aber erstmal einen dann ebenfalls neuen Sportdirektor, der sich mit der aktuellen Mannschaft und der Situation des Vereins erst vertraut machen muss.
Der FC Bayern hätte sich diese Saison sportlich fast selbst geschlagen, doch die Ursache liegt definitiv nicht in der sportlichen Qualität. Ruhe kehrt so erstmal wieder keine ein.