Die erste Chance für Vincent Kompany
Nun ist es also soweit. Die 1. Niederlage unter Vincent Kompany. Und was ist passiert? „Kompany hätte nicht routieren dürfen, Kompany hätte diesen und jenen Spieler nicht oder schon bringen sollen…“ Fragen in der Pressekonferenz à la „Warum spielte Jamal Musiala nicht von Beginn an?“ Letzte Saison hieß es nach Niederlagen immer „Warum spielte Thomas Mülller nicht?“ (Kleine Anmerkung: Es hat schon meistens seinen Grund. Und Thomas Müller hat diesmal übrigens gar nicht gespielt…) Und es kommen wieder die bekannten Fragen zum Vergleich mit der Vergangenheit. Kurz gesagt: Es geht bereits wieder los.
Genau das, was ich befürchtet habe – und von dem ich gehofft habe, dass es nicht (so bald) eintritt. Auch Jan-Christian Dreesen fühlte sich bereits wieder bemüßigt, zu betonen, wie sehr er trotz allem, trotz des traurigen Abends, trotz was weiß ich glücklich ist mit seinem Trainer. Solche wie auch immer gearteten „Wir stehen hinter dir“- Bezeugungen waren sonst immer der Anfang vom Ende. Und jetzt kommen mit Frankfurt, Stuttgart und Barça die vermutlich schwereren Gegner.
Es werden also die ersten Wochen der Wahrheit für den jungen Trainer. Es kommen die ersten unangenehmen Fragen, die erste Skepsis.Das Team muss wieder in den Flow kommem, in dem es die ersten Wochen der Saison war. Jeder weiß, dass kein Verein immer nur gewinnen kann. Auch der FC Bayern nicht. Und trotzdem wird sofort nach einer Niederlage wieder alles in Frage gestellt. Ist er tatsächlich so schnell schon wieder vorbei, der (ok, vielleicht etwas übertriebenene, aber für Bayernfans eben so schöne) Kompany-Hype? Selbst Vergleiche mit Niko Kovać habe ich bereits schon wieder gelesen…
Aber ist das negativ? Nein! Es kann sogar sehr gut sein. Denn erst jetzt, nach der ersten – unerwarteten – Niederlage und mit den kommenden schweren Gegnern, hat Vincent Kompany endlich wirklich die Chance zu beweisen, dass er der passende Trainer für den FC Bayern ist.