Hop oder Top für Vincent Kompany
Vincent Kompany also…gerade aus der Premier League abgestiegen, noch nie als Trainer in der Königsklasse, überhaupt wenig Trainer-Erfahrung…mit anderen Worten: „Er hat Potential“. So kann man die Wahl zumindest gut verkaufen.
Vincent Kompany scheint aber auf alle Fälle ein sympatischer Kerl mit durchaus eigenen Ideen zu sein. Ob er zum FC Bayern passt und vor allem, ob er sich und seine Ideen in München auch durch- und umsetzen kann, bleibt abzuwarten. Ich habe schon immer gesagt, es kann beim FC Bayern im Zukunft nur funktionieren, wenn dem Trainer mehr Freiraum gegeben und ihm der Rücken gestärkt wird.
Aber vielleicht wollen gewisse Herren beim FC Bayern ja nur einen Trainer, der noch formbar ist? Und vielleicht ist Vincent Kompany so einer? Einer, der sich über Tipps der Verantwortlichen noch freut? Oder dem sie zumindest weniger ausmachen, als einem so erfahrenen Coach wie Thomas Tuchel.
Hätte vor 1 Jahr jemand gesagt, wir tauschen Thomas Tuchel gegen Vincent Kompany aus – jeder hätte denjenigen für verrückt erklärt. Nun steht Kompany plötzlich für viele für einen Umbruch und Neuanfang. Obwohl er nur…die wievielte Wahl war Kompany nun eigentlich? Das überrascht mich etwas. Auch habe ich etwas Bedenken, ob sich erfahrene Spieler von ihm auf Dauer viel sagen lassen. Ob der Druck, der nun auf dem jungen Trainer lastet, die Hoffnungen und all die Erwartungen nicht zu groß sind. Und sollte die Verletzungs-Misere anhalten, wie kann ein noch unerfahrener Trainer dann ständig Alternativen finden? Es heißt, Kompany möchte dem kompletten bestehenden Kader eine Chance geben… Könnte also bedeuten, es ändert sich mal wieder nichts, außer dem Trainer. Hatten wir das nicht schon mal?
Ich halte Kompany für keine schlechte Lösung. Zumindest nicht im Vergleich zu einigen anderen, die angeblich im Gespräch waren. Ja, ich bin skeptisch. Aber ich bin die Letzte, die die sich hoffentlich nun wieder einstellende Euphorie dämpfen möchte. Zumal: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Kompany genau versteht, was unser Mia san Mia bedeutet. Das wäre schon mal ein großes Plus für ihn.
Bleibt die bekannte Frage: Wenn schon ein Julian Nagelsmann nach vielen Vorschusslorbeeren kaum Zeit bekommen hat – und da stand der Verein noch um einiges besser da aufgrund der Erfolge aus den Vorjahren – Wieviel Zeit kann ein aktuell stark gebeutelter FC Bayern einem jungen Trainer noch geben?