Pokal-Aus in Gladbach
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Pokal-Aus in Gladbach – Oder die Suche nach den Gründen

0:5…Finde ich irgendwie besser als 0:1. Oder 1:2 nach Verlängerung. So kann man immerhin sagen, ok, das war nicht der Tag des FC Bayern, und abgehakt. Aber natürlich geht das nicht. Es ist schließlich der FC Bayern. Da müssen Gründe her. Der fehlende Cheftrainer an der Seitenlinie? Die Köpfe nicht frei wegen Impf- und Gefängnisdebatten? Oder nein, Halt! Wir brauchen einen Schuldigen. Der wurde auch schnell gefunden. Schon während des Spiels. Upamecano. „Warum wechselt er den nicht aus?“ „Bitte Upa auswechseln!“ „Tut mir den Gefallen und nehmt Upamecano raus.“ So die Tweets im Sozialen Netzwerk. Aber der hat dank der Fernsehbilder dann am Schluss allen doch irgendwie wieder leid getan. Ok. Das war’s also auch nicht. Hernández war auch nicht ganz unschuldig bei einem Tor. Aber diesen Grund haben wir ja vorhin schon durchgekaut. Woran lag es also dann, dass der FC Bayern mal wieder in der 2. Runde im DFB-Pokal die Segel gestrichen hat? Weil eigentlich die gesamte Mannschaft komplett durch den Wind war. Eher an ein Landesliga-Team erinnerte, das ein FC Bayern 12:0 besiegen würde. Man könnte natürlich auch einfach sagen, dass Borussia Mönchengladbach heute sensationell gut gespielt hat. Aber ein FC Bayern, wie wir ihn zum größten Teil in der Ära Nagelsmann bisher gesehen haben, müsste da zumindest irgendwas dagegen setzen können. Konnte er aber nicht. Niemand. Ab und zu ein kleines bisschen Gnabry, ein bisschen mehr von Sané. Sonst nix. Es könnte natürlich sein, dass all die genannten Gründe zusammen für diese Pokal-Sensation verantwortlich sind. Aber es ist nicht der erste Ausrutscher in dieser Saison. Gut, es ist der bisher erste richtige. Und auch ein FC Bayern kann und muss nicht immer gewinnen. Sonst kommt wieder die Langweilig-Diskussion in der Liga auf. Aber bei den bisherigen Niederlagen gegen Eintracht Frankfurt und jetzt gegen Borussia Mönchengladbach war es eben nicht so, dass man „halt mal“ verloren hat. Oder dass es eben knapp nicht gereicht hat. Oder dass gekämpft wurde und der Gegner eben besser war oder das berühmte Quäntchen mehr Glück hatte. Nein. Es war so, dass gar nichts ging beim FC Bayern. Nichts gelang. Und man auch nicht das Gefühl hatte, dass wirklich etwas versucht wurde. Während sie in den anderen Spielen ihre Gegner überrennen, nichts dem Zufall überlassen, dem Gegner ihr Spiel aufdrücken, genau nach System spielen, so dass kaum eine Mannschaft etwas dagegen setzen kann. Doch Moment mal, wo war dieses System heute? Richtig, nicht da. Beziehungsweise wurde es vom Gegner einfach nicht zugelassen. Ich habe es schon mal in einem Beitrag geschrieben. Das „System Nagelsmann“ ist auf dem Papier perfekt. Es lässt sich gut analysieren von Experten und vor allem von der Technik der übertragenden Sender. Aber es funktioniert nur, wenn es eben funktioniert. Und wenn der Gegner mitspielt. Tut er das nicht, fällt Nagelsmanns Team anscheinend nicht mehr viel ein.

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