#Immer weiter…
#Immer weiter….nicht nur der FC Bayern scheint dieses Motto für sich zu beanspruchen. Um Millionentransfers und -gehälter, die Übertragung unzähliger Spiele aller Ligen und Sportarten, und die zwar immer exklusiver, aber immer mehr aufgeteilten Rechte zu finanzieren, braucht man Geld. Und das holt man sich am Ende von denen, die das entweder mittragen, oder in die Röhre schauen. Beziehungsweise eher nicht mehr. Denn die meisten Fußballspiele werden ja schon länger nicht mehr im klassischen Fernsehen übertragen, sondern von Pay-TV-Sendern und Online- bzw. Streamingdiensten. Und die werden nun, wie am 25. Januar angekündigt, richtig teuer. Bei DAZN verdoppelt sich der Monatspreis sogar. Wie hat man doch über die GEZ-Gebühren geschimpft, sich beschwert, behauptet, dieses (Gebühren-) Modell wäre nicht mehr zeitgemäß. 18,36 sind das im Monat aktuell. Das ist nicht mal so viel, wie demnächst EINER der aktuellen Sender verlangt, um lediglich ein paar Spiele zu sehen. Denn mal ehrlich, wie viele schauen sich wirklich regelmäßig mehr als 3-5 Spiele im Monat an? Oder irgendwelche anderen Sendungen, die noch angeboten werden? Klar, jeder hätte die Möglichkeit. Und dass sich auch Fans von Vereinen, die nicht im internationalen Vergleich dabei sind, regelmäßig ihre Manschaften ansehen können, das ist sicherlich ein Vorteil. Gerade in der jetzigen Zeit. Aber es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Die unbeschwerten Stadienbesuche ohne „wieviel G, welchen Test und darf ich überhaupt?“ scheinen lange her. Ebenso lange aber auch die Zeit, in der man ein Fußballspiel in Ruhe im Fernsehen ansehen konnte, ohne hier einen Tweet abzusetzen, dort einen Post zu kommentieren, alle paar Sekunden schnell mal ein „Wow, toller Pass“ zu liken, und bei gefühlt 25 Diskussionen irgendwie mitzureden. Man muss ja dranbleiben, um dabei zu sein. Oder? Was haben wir uns amüsiert oder auch mal aufgeregt über Gerd Delling und Günther Netzer. Und heute? Ist solches Geplänkel abseits des Spielfelds an der Tagesordnung. Leider. Heutzutage heißt es in vielen Fällen, Quantität vor Qualität. Jeder muss einen „Experten“ haben, egal wen, wie oft und worüber. Heute meint anscheinend auch jede(r), sie oder er kann sich Moderatorin, Reporterin oder Kommentatorin nennen. Eigentlich gibt es dafür eine Ausbildung. Und die bedeutet nicht, einfach mal drauflos zu labern. Es gibt sie, die Juwele unter den Sportberichterstatterinnen. Und wenn ich ein Spiel erwische, wo sie dabei sind, ist es fast wie eine Erholung. Denn ganz ehrlich, ich jedenfalls wünsche mir schon lange die „Gute alte Zeit“ zurück, in der es um das Spiel an sich ging. Kurze Analysen vom Trainer, ein, zwei Spielerstatements. Das reicht mir völlig. Alles weitere ist wie gesagt meistens sowieso nur Quantität statt Qualität. Wie schön war doch die Zeit, in der es an Spieltagen nur darum ging, ob man die 1 oder die 2 auf der Fernbedienung drückt. Geht es nun so #immer weiter? Oder machen Abonnenten sich nicht nur jetzt ihrem Ärger Luft, sondern kommt eine große Kündigungswelle? Vielleicht ist das jetzt eine günstige Zeit, mal über all das nachzudenken, darüber, dass im Sport fast nur noch das Geld im Vordergrund steht. Man hat ja keine Wahl? Eigentlich schon. Ich habe mich bereits entschieden. Was werdet ihr machen?