Nationalmannschaft
Allgemein / International

Es gibt nur ein Rudi Völler

Es gibt nur ein Rudi Völler…Kaum ist die Nachfolge von DFB Sportdirektor Oliver Bierhoff bekannt gegeben, geht es auch schon los mit den Diskussionen.

Rudi Völler hat für den deutschen Fußball zweifelsohne einiges geleistet. Vor allem als Spieler, aber auch als Trainer. Unvergessen vor allem sein Ausbruch im Jahr 2003 während des Interviews mit Moderator Waldemar Hartmann. 20 Jahre später sitzt er nun also wieder auf einem DFB-Sessel.

Er soll den DFB wieder näher an das Volk bringen, so heißt es. Und genau da gibt es bereits die ersten kritischen Stimmen. Es sollten Jüngere ran, um das zu schaffen, fordern sie. Gut. Im Fußball gibt es aber nicht nur junge Fans, die eine Figur brauchen, mit der sie sich identifizieren können. Es soll ein Umbruch stattfinden, so heißt es. Kritiker fragen sich hier sicher zurecht, ob mit einem Mann der „alten Garde“ so ein Umbruch stattfinden kann. Völler selbst hat ja erst kürzlich bei Bayer 04 Leverkusen seinen Posten für Jüngere freigemacht. Und nun will er diese Stelle beim DFB besetzen. Ich denke aber, am Alter liegt es nicht. Umbruch heißt nicht per se, verjüngen – auch wenn das gerne mal so verstanden wird.

Und wer sollte den Job auch machen? Die meisten jüngeren sind selbst noch aktive Spieler. Thomas Müller zum Beispiel würde ich in ein paar Jahren tatsächlich den Job zutrauen. Aber jetzt noch nicht. Denn das ist ein Job, der auch eine gewisse Erfahrung voraussetzt. Und die bekommt man eben meist erst mit einem gewissen Alter.

Rudi Völler selbst soll ja, so liest man, erstmal gefragt haben, ob es keinen anderen für den Posten gebe. Phillip Lahm, Bastian Schweinsteiger oder einer der anderen aktuellen „Experten“ wie Effenberg, Ballak oder Wagner? Nein. Ich denke, die alle sind in ihrer aktuellen Position schon recht gut aufgehoben. Lothar Matthäus? Weltweit bekannt, aber sicher nicht allzu sehr für den Teil des Repräsentierens geeignet. Uli Hoeneß… na gut, lassen wir das. Es gibt wahrscheinlich noch ein paar weitere Namen. Aber ich denke, diese Überlegungen führen zu nichts. Es sieht nämlich wirklich so aus, als gäbe es…nur ein Rudi Völler.

Rudi Völler, der eine gesunde Mischung ist. Erfahren, aber nicht komplett eingefahren. Ruhig, aber auch mal dazu fähig, ordentlich auf den Tisch zu hauen. Seriös, aber auch mal ein bisschen drollig. Er ist wahrscheinlich keine Dauerlösung für diese Stelle, auch hört es sich nicht so an, als würde er selbst sich in 10 Jahren immer noch dort sehen. Aber lange genug, um für längerfristig einen Nachfolger zu finden. Es klingt alles nach einer Übergangslösung, weil man keinen anderen findet.

Aber aktuell denke ich, es ist die beste Lösung. Wenn Rudi Völler nicht in den eingefahrenen Strukturen weiter macht, sondern nach seiner anfänglicher Skepsis für diesen Job, für innovative Ideen offen ist und diese bei und mit seinen neuen Kollegen auch durchsetzen kann. Dann, ja, dann denke ich tatsächlich…es gibt nur ein Rudi Völler.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner