Bundespräsident – Die Wahl
Am 13. Februar wird Deutschlands neuer Bundespräsident gewählt. Was das mit dem FC Bayern zu tun hat? Nicht viel – aber eben doch eine ganze Menge. Gewählt wird der Bundespräsident von der Bundesversammlung, der alle Bundestagsabgeordneten angehören sowie zusätzlich die gleiche Anzahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder gewählt werden. 736 in diesem Jahr jeweils. Letzteres können auch „Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens“ sein. Zugegeben, im ersten Moment war ich überrascht, dass einer dieser „Persönlichkeiten“ ausgerechnet Leon Goretzka sein soll. Bestimmt von der bayerischen SPD. Bei genauerer Betrachtung ist er aber sicher einer der Spieler, die dafür am ehesten in Frage kommen. Denn Leon Goretzkas Interessen sind nicht nur auf das Fußballfeld beschränkt. Er ist sozial engagiert, zeigt geschichtliches und politisches Interesse und scheint bei alledem nicht nur ein Sprücheklopfer zu sein, sondern sich wirklich Gedanken zu machen. Nicht selten wird er als Brückenbauer zwischen Fans und Spielern oder als Botschafter bezeichnet. Er ruft Spielerkollegen zum Kampf gegen Rassismus auf, er positioniert sich klar, bleibt bei seiner Meinung und äußert diese auch. Deutlich wurde das sicher vielen Fans spätestens wieder 2021 beim EM-Spiel gegen Ungarn, als Goretzka nach seinem Tor den zuvor mit homophoben Gesängen aufgefallenen ungarischen Fans ein Herz zeigte. Aber auch durch seine deutlichen Äußerungen zur aktuellen gesellschaftspolitischen Situation oder den dunkleren Kapiteln in der geschichtlichen Vergangenheit Deutschlands. Es mögen nicht immer alle Fans mit ihm einer Meinung sein, er wird auch nicht immer von allen verstanden, von manchem für seine Aussagen sogar schon als „naiv“ bezeichnet – für seine offene und eindeutige Meinungsäußerung wird er auf jeden Fall geschätzt. Es gibt viel, wozu Leon Goretzka eine Meinung hat. Politik und Fußball waren schon immer irgendwie wie Team, im guten wie im schlechten. Und Leon Goretzka ist ein gutes Verbindungsglied.
Und nein, ich habe es nicht vergessen – natürlich ist er auch eine der großen Stützen im Team der deutschen Nationalmannschaft. Ein würdiger Vertreter also für die Wahl zum nächsten deutschen Bundespräsidenten.