Denn sie wissen nicht, was sie tun
Denn sie wissen nicht, was sie tun – gut, das ist übertrieben.
Dennoch sieht es so aus, als müsste Thomas Tuchel erst lernen, dass ein Serge Gnabry nicht mehr die Form von vor einigen Jahren hat. Und dass ein Sadio Mané beim FC Bayern nicht zu seiner Form vom FC Liverpool findet. Dass Vertrauen allein hier nicht hilft.
Und es sieht so aus, als müsste Hasan Salihamidžić nun lernen, dass nicht jeder Spieler auch beim FC Bayern sofort Höchstleistungen zeigen kann, auch wenn es im Vorfeld sportlich und auch menschlich zu passen scheint. Julian Nagelsmann hat es nicht geschafft, in vielen Monaten aus seinem Wunschkader das Beste rauszuholen. Thomas Tuchel traue ich es zu, die Richtung stimmt. Die Früchte wird man in der kommenden Saison sicher ernten. Bei allen wird es jedoch auch ihm nicht gelingen.
Den immer lauter werdenden Rufen der „…out“- Bewegung nachzukommen, wäre jedoch falsch. Was im Vorfeld bereits klar war: Obwohl Oliver Kahn eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt hat, ein Karl-Heinz Rummenigge oder ein Uli Hoeness ist er nicht. Wird er auch so schnell nicht werden. Bei jedem sportlichen Abrutschen gleich den Vorstand austauschen zu wollen, würde dieses Abrutschen jedoch noch verstärken.
Was man als Vorstand alles können, wissen und leisten muss, das lernt man nicht in in paar Jahren. Sollen da jetzt also noch Unerfahrenere das Ruder bei so einem großen Schiff übernehmen? Und es in so unruhigen Gewässern wie der Champions League steuern? Ist ein komplettes Kentern dann da nicht vorprogrammiert? Ich jedenfalls würde ein großes Kreuzfahrtschiff, das mit einem Kapitän, der noch nicht mal eine Ausbildung dafür absolviert hat, und durch einen Sturm fahren muss, nicht betreten. Um mal bei dem Bild zu bleiben.
Insofern ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn ein Uli Hoeness ab und zu mal vom Tegernsee anruft. Denn der, so unkonventionell es auch manchmal aussieht, weiß ganz genau, was er tut.