Die Stunde der Wahrheit
Die Stunde der Wahrheit in der Säbener Straße rückt näher. Es dürfte ein entscheidendes Spiel werden, das Viertelfinal-Rückspiel gegen Villareal. Wahrscheinlich das entscheidendste der bisherigen Saison und der Ära Nagelsmann.
Schafft der FC Bayern den Einzug ins Halbfinale, bleibt wohl erstmal alles beim Alten. Beim aktuell Alten. Sprich: Das Hinspiel wird wieder als Ausrutscher bezeichnet, die Saison weiterhin als „eigentlich gut“, schließlich ist der Verein so gut wie Meister und immerhin im CL-Halbfinale. Ein mögliches Szenario, denn lediglich 1 Tor reicht dem FC Bayern, um erstmal alles wieder auf 0 zu setzen, um wieder alle Chancen auf ein Weiterkommen zu haben.
Allerdings gibt es noch ein weiteres Szenario. Denn auch Villareal reicht 1 Tor, um die Chancen auf ein Weiterkommen des FC Bayern massiv zu minimieren. So viele Tor-Chancen wie im Hinspiel werden die Spanier sicher nicht nochmal liegen lassen. Und dass sie gewinnen können, das hat Villareal in der laufenden Saison deutlicher als der FC Bayern bewiesen, während es beim FC Bayern vorwiegend um Wechselprobleme, häufige Spielerausfälle und schwierige Vertragsverlängerungen ging.
Tritt also dieses 2. Szenario ein, dürfte der Baum brennen beim FC Bayern. Dann gibt es die Ausrede „eigentlich stehen wir doch recht gut da in dieser Saison“ nicht mehr. Dann werden sich Trainer und Vereinsbosse verantwortlich zeigen müssen. Bei einem großen Teil der Fans hat Julian Nagelsmann bereits seine Sympathiepunkte verspielt. Vergleiche mit der Situation unter Niko Kovač wurden bereits laut, auch wenn die Situation nicht unbedingt vergleichbar ist.
Man darf gespannt sein, wie der Verein nach seinen ersten, erwartbaren Statements à la „Wir stehen hinter dem Trainer“ dann reagiert. Denn wirklich zufrieden dürften Oliver Kahn und seine Kollegen bereits jetzt mit der aktuellen Situation nicht mehr sein.