Julian Nagelsmann
Bundesliga

Es reicht langsam, Herr Nagelsmann…

Ich finde, es reicht langsam, Herr Nagelsmann. Emotionen hin oder her. Die können nicht immer für verbale Entgleisungen herhalten. Zumal die rote Karte ganz am Anfang des Spiels war. Der Schiedsrichter kann nichts dafür, wenn das Team nicht in der Lage ist, zu gewinnen. An den 10 Mann hat es sicher nicht gelegen. Phasenweise hatte der FC Bayern den Gegner nämlich gut im Griff. Man hätte als gewinnen können. Und danach eine Entschuldigung in den sozialen Netzwerken posten, und dann ist alles gut? So einfach geht es eben nicht. Ob der Post selbst geschrieben wurde oder von einem PR-Team, das lassen wir mal beiseite… Tut nichts zur Sache. Die Sache mit Kilian Mbappé fand ich nicht schlimm. Sich zu fragen, ob man nicht vorsichtshalber mit dem Einsatz eines Spielers rechnen soll ist legitim. Dieser Frage eines Reporters sah sich auch Hansi Flick schon mal ausgesetzt, als Robert Lewandowski verletzt war. Jetzt aber, egal ob bewusst oder unbewusst, vor Reportern jemanden zu beleidigen, das ist eine Stufe zu viel. Und eines Trainers des FC Bayern nicht würdig. Es ist nicht das erste Mal, dass Julian Nagelsmann in dieser Richtung auffällt. Und es wirft kein gutes Licht auf den Verein und schadet seinem Ansehen. Selbst Giovanni Trapattoni hat in seiner legendären Wutrede Thomas Strunz nicht auf diese Weise beleidigt. Der FC Bayern braucht keine selbsternannte Mode-Ikone und keinen Skateboardfahrer. Der FC Bayern braucht einen „Sir“, eine Respektsperson. Sowohl nach außen, als auch – und das ganz besonders – für die Spieler. Für Spieler, die nicht ganz einfach zu coachen sind.
Deswegen denke ich, es reicht langsam, Herr Nagelsmann. Einen Umschwung, einen Neuaufbau, ja, das alles war und ist wichtig. Aber dabei bitte eines nicht vergessen: die Werte des Vereins vergessen.

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