Zwischen Leverkusen und Salzburg – ein paar Gedanken der letzten Tage
Was liegt zwischen Leverkusen und Salzburg? Zugegeben, ich war etwas überrascht – wie wahrscheinlich wir alle – welchen Verlauf das Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen genommen hat. Da war die ersten knapp 30 Minuten genau der FC Bayern auf dem Platz, den ich seit Wochen vermisst habe. Ideenreicher Fußball bei dem es Spaß macht, zuzuschauen. Und danach? Fast nur noch Einladungen an Bayer Leverkusen, doch bitte bitte endlich ein Tor zu schießen. Was sie zum Glück nicht geschafft haben. Sonst wäre es schlecht ausgegangen. So ist der FC Bayern mit einem blauen Auge davon gekommen.
Ich schwanke im Moment, ob ich mir Sorgen um die kommenden Spiele, vor allem das Spiel gegen Salzburg machen soll. Denn die werden ähnlich aufspielen wie Leverkusen und wie schon im CL-Hinspiel. Andererseits hat der FC Bayern auch nach dem unglücklichen Ausgleich zwar komplett unkoordiniert, keinesfalls aber ideenlos gewirkt wie bei vorherigen Niederlagen. Die Ideen waren da, nur das Zusammenspiel als Team hat gefehlt. Als würde jeder für sich etwas umsetzen wollen, die anderen aber nicht wissen was und deshalb nicht mitziehen. Es sind viele gute Offensivspieler im Team, die auf dem Platz sich alle beweisen wollen und auch müssen, die aber nicht richtig als Team zusammen gespielt haben. Vielleicht fehlt jemand wie Leon Goretzka, der etwas Ruhe reinbringt, das Spiel nach vorne aufbaut, und alles wieder etwas koordinierter ablaufen lässt.
Thomas Müller könnte das vielleicht auch, ist dafür im Moment aber auch zu offensiv ausgerichtet. Jemand wie Malik Tillman, der ein sehr guter Passgeber im richtigen Moment ist, könnte akuell eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat er bisher noch nicht wirklich ins Team gefunden. Was meiner Meinung bei seinem bisher letzten Einsatz in der Profimannschaft gegen Gladbach aber vor allem auch daran lag, dass Robert Lewandowski sehr aktiv war, sich die Bälle selbst auch aus dem Mittelfeld geholt, und somit Tillman etwas seine Aufgabe genommen hat. Dadurch war es für den jungen Spieler schwer, seinen Platz zu finden.
Ich glaube, das aktuelle Problem beim FC Bayern ist nicht die oft bemängelte Abwehr, sondern die viele verletzungs- oder coronabedingte Rotation. Sicher passt für jeden Gegner der eine der andere Spieler besser, aber ein eingespieltes Team, bei dem nicht jedes Mal auf mehreren Positionen jemand ersetzt werden muss, ist nicht selten entscheidend auch gegen stärkere Gegner.