Elfmeter!
Elfmeter! Es gibt wohl kaum eine Entscheidung, die Fans bei einem Spiel mehr den Blutdruck in die Höhe treibt. Egal, ob er für oder gegen die eigene Mannschaft gepfiffen wird. Allein das Wort sorgt schon dafür, dass Adrenalin freigesetzt wird. Und wie kaum eine andere Situation wird die Entscheidung zu einem Elfmeter kontrovers diskutiert. Schliesslich kann man nicht, wie zum Beispiel bei Abseits-Situationen, einfach eine Linie ziehen und die Diskussion beenden. Zwei Elfmeter hat der FC Bayern in diese Saison bisher bekommen. Beide geschossen von Sadio Mané. Beide führten zu einem Tor. Irgendwie. Dennoch: ein wirklich sicherer Elfmeterschütze ist Sadio Mané nicht. Zu einfallslos, zu wenig abgebrüht vor allem. Bei Robert Lewandowski konnte man sich entspannt zurücklehnen und Tee trinken, der Treffer war sicher. Ob Sadio Mané auf Dauer wirklich DER Elfmeterschütze des FC Bayern sein wird und sein sollte, ist fraglich. Bereits einen der 2 Elfmeter hat er gerade verschossen und nur durch Glück den Ball doch noch ins Tor gebracht.
Doch wer könnte diese Rolle sonst übernehmen? Kimmich? Goretzka? Oder der neue Star in der Box Choupo-Moting? Oder tatsächlich Manuel Neuer, der in seiner Kartiere nicht nur bisher 22 Elfmeter gehalten, sondern auch bereits selbst einen verwandelt hat? Wäre vielleicht gar nicht die schlechteste Option, schließlich kennt Neuer auch die Reaktionen und die Gedankengänge eines Torwarts genau. Irgendwann in naher Zukunft wird aber auch Neuer seine Karriere beenden. Thomas Müller steht an 2. Stelle der Elfmetertorschützen beim FC Bayern, jedoch weit hinter seinem ehemaligen Kollegen und jetzigen Barcelona-Star. Dass Thomas Müller aber nicht zu den sichersten Elfmeterschützen gehört, ist bekannt. Da wir im den letzten Jahren aber eben immer Robert Lewandowski als Elfmeterschützen hatten, ist es schwierig, zu beurteilen, wie sicher langfristig einer der anderen Spieler wäre. Während Vereine wie RB Leipzig, Borussia Dortmund oder Bayer 04 Leverkusen in der vergangenen Saison 3 oder 4 Elfmeterschützen hatten, wussten Bayernfans, es gibt nur einen – aber der trifft. Ich kann mich gerade, ohne irgendwo nachzusehen, nur an einen verschossenen Elfmeter von Robert Lewandowski beim FC Bayern erinnern. Und der war in der vergangenen Saison, die sowieso nicht die beste von ihm und vom FC Bayern war. Ein guter Elfmeterschütze muss nicht nur einen Elfmeter gut platzieren können, sondern auch so abgebrüht sein, dass er auch in wichtigen Spielen ruhig zumindest äußerlich bleibt. Denn ein Elfmeter wird in Zukunft sicher auch einmal spielentscheidend sein. Und spätestens dann sollte man einen sicheren Schützen haben. Zumindest einen, vor dem der gegnerische Torwart auch Respekt hat, wie vor Lewandowski. Damit auch mal ein nicht ganz präzise gesetzter Schuss dennoch im Tor landet.