Lionel Messi: Eine denkwürdige WM mit bekanntem Ausgang
Es war eine denkwürdige WM. Vor allem neben dem Rasen. Aber, zum Glück, auch auf dem Rasen. Selten zuvor haben wir so viele Favoriten straucheln sehen, selten sind so viele sichere Siege zu Niederlagen geworden, so viele Elfmeter gegeben – und auch vergeben worden.
Vom Sportlichen her hätte es als Turnier der Superlative in die Geschichte eingehen können. Selten war so viel Spannung bei einer WM durch als gewonnen geglaubte Spiele, die in letzter Minute gedreht wurden – und dann doch wieder verloren gingen. Und trotzdem kam hierzulande kaum WM-Stimmung auf. Schade eigentlich. Die WM, der sportliche Teil von ihr, hat das nicht verdient. Aber der Sport rückt ja heutzutage immer mehr in den Hintergrund durch alles, was um ihn herum passiert. Positives wie – meistens leider – Negatives.
Die berichtenden Medien haben meiner Meinung nach alles getan, um es zu einer soweit möglich würdigen WM werden zu lassen. Bei ZDF, ARD und beim Kicker – das waren die drei Medien, durch die ich die WM mitverfolgt habe – war eine gelungene Mischung aus Sport und kritischen Hintergrundberichten zu finden. Eine Mischung aus Berichterstattung über die Spiele und eine relativ ausgewogene Berichterstattung über das, was uns drumherum bereits im Vorfeld alle die Freude an der WM deutlich genommen hat. Es kamen Menschen vieler Nationen zu Wort mit ihren unterschiedliche Ansichten über den Gastgeber Katar, und es wurde – soweit möglich – von den Geschehnissen vor Ort berichtet. In den meisten Fällen objektiv und mit Interesse an unterschiedlichen Sichtweisen. Es war sicherlich nicht leicht für die Journalisten und Reporter, es in diesem Rahmen allen Recht zu machen. Aber sie haben ihre Sache mehr als gut gemacht. Und wir konnten schließlich alle selbst entscheiden, ob wir uns tolle Spiele entgehen lassen oder nicht.
Es war eine WM, die wir so in vielerlei Hinsicht nicht mehr erleben werden. Die guten Seiten werden schwer zu toppen sein, und bei den negativen hoffen wir alle, dass sie sich nicht wiederholen. Eine Sache hat sich aber auch bei dieser WM nicht geändert. Egal, was passiert, ob ein polnischer Superstürmer als unbrechbar geltende Rekorde bricht, oder ob eine Auftaktniederlage gegen Saudi Arabien die Fußballwelt in Erstaunen versetzt. Am Ende steht er doch wieder ganz oben: Lionel Messi.