Macht Geld doch nicht glücklich?
Geld macht anscheinend doch nicht glücklich. Ein bisschen nerven sie mich jetzt schon, die Mimöschen und Mimosen der Herren Fußballer. Der eine fühlt dich nicht genügend geschätzt, dem anderen reichen 19 Millionen nicht. 19 Millionen!! Dafür, dass Fußballer ihren Job machen, wie jede und jeder andere auch. Damit sich die Jungs noch ein Auto mehr kaufen, noch eine Villa mehr bauen können?
Während andere jeden Cent von ihrem Geld umdrehen müssen, und Menschen auf der Welt, gerade jetzt in Europa, froh sind, überhaupt noch ein Dach über dem Kopf zu haben. Angesichts dessen, was überall und gerade jetzt auf der Welt passiert, habe ich dafür überhaupt kein Verständnis mehr. Wo bitte ist eigentlich die Rechtfertigung für solche Gehälter?
Einige von euch haben dazu gesagt, Profisport schlaucht den Körper. Sicher, das stimmt. Aber nehmen wir mal die Schichtarbeit am Band, da ist man nach 20 Jahren genauso fertig, es kommt nur schleichender. Nehmen wir überlastetes Pflegepersonal, die gerade in den vergangenen Jahren an ihrem Limit gearbeitet haben. Nehmen wir einen der häufigen Bürojobs. Schreibtischtäter, wie es so schön heißt. Das ständige Bürositzen ist ebenfalls schlecht für den Körper. Fällt nur vielleicht nicht sofort auf, ist aber alles ebenfalls mehr als schädlich für den Körper. Und all diese Menschen haben keine Physiotherapeuten und bekannte Ärzte, die sich nach der Arbeit um sie kümmern.
Es sollte einfach mal einen normalen Lohn geben, plus eine Leistungsprämie. Dann wäre die Bereitschaft, sich auf dem Platz anzustrengen, vielleicht auch etwas höher. Ach nein, dann würden manche ja noch weniger zeigen, noch genervter sein, wenn sie mal 3 Sätze im Interview sagen müssen, und noch unwilliger auf dem Rathausbalkon am Marienplatz erscheinen, weil sie ja nicht genug geschätzt werden. Allein wegen letzterem verlacht uns die gesamte Fußballnation. Und das zurecht.
Ich finde, es reicht. Es ist jetzt im Profifußball, natürlich auch in anderen europäischen Ligen, eine finanzielle Gehaltsschwelle überschritten, die sich ein Gerd Müller niemals hätte vorstellen können. Die nie hätte überschritten werden dürfen. Das sind Gehaltsdimensionen, mit denen viele junge Menschen nicht umgehen können. Die sie den Bezug zur Realität verlieren lässt. Und wenn dann nicht mal ein Halbfinale im internationalen Wettbewerb rausspringt, dann sollte man sich schon mal überlegen, ob diese Millionen richtig investiert sind. Und damit meine ich nicht, dass die „falschen“ Spieler gekauft wurden oder werden, sondern dass man die Gehälter für Fußballer wieder auf ein etwas normaleres Maß herunterschrauben sollte.