Was Julian Nagelsmann auf seinen Zettel schreiben kann
Was kann Julian Nagelsmann nach dem Spiel gegen Gladbach auf seinen Zettel schreiben?
Wir haben keine 7 Tore gesehen, wir haben nicht gewonnen, wir haben nur einen Punkt geholt. In der letzten Saison waren Spiele ohne 3 Punkte oft Spiele, nach denen man sich gefragt hat: Was ist mit dem FC Bayern los? Dieses Mal dürfte sich das keiner fragen. Die Mannschaft hat nach dem Rückstand weiter gezaubert, hat alles nach vorne geworfen, hat auf den Ausgleich gedrängt. Und er ist gekommen. War letzte Saison kaum der Fall. Dieses Mal hatte die Mannschaft auf dem Feld Ideen, sie hat verschiedenes probiert, nicht nur unbeholfene Versuche oder Ballhalten gezeigt. Dass wir nicht in jedem Spiel so viele Tore schießen, war klar. Ein Grund zur Sorge ist dieses Spiel nicht, im Gegenteil. Oft und gerne wird auch die Mentalität oder „ein Mentalitätsproblem“ für Spiele ohne Sieg hervorgekramt. Das gibt es derzeit beim FC Bayern definitiv nicht. Die Mannschaft weiß, was sie will. Und vor allem, wie sie das auch umsetzen kann. Ich gehe mal nicht davon aus, dass dieses Unentschieden am Ende in die Kategorie kommt „Das sind Punkte, die uns am Ende fehlen.“ Also kann Julian Nagelsmann seinen Zettel nehmen, den er während des Spiels so eifrig beschrieben hat, und an ein paar Dingen arbeiten. Ein bisschen am Stellungsspiel. Am ständigen Abseits bei Toren von Sadio Mané zum Beispiel. Das ist etwas, was uns regelmäßig Tore kostet, und heute auch Punkte. Die Mannschaft wirkte ansonsten jedoch kontrolliert und gut aufeinander eingespielt. Das Einzige, was wirklich unnötig war, sind die vielen gelben Karten. Denn die könnten uns aufgrund von Sperren wirklich nochmal Punkte kosten. Das Spiel war aber genau das, was wir uns wünschen. Es war ein spannendes Spiel, es war eine super spannende Schlussphase mit einem schön herausgespielten Tor, einem guten Zusammenspiel von Musiala und Sané. Wahrscheinlich war es sogar das beste Spiel in dieser Saison bisher, auch ohne Sieg. Auch wenn ein Sieg mehr als verdient gewesen wäre.