Der FC Bayern hat ein Problem mit dem Kader. Halt, nicht falsch verstehen. Der Kader ist nicht schuld, dass es beim FC Bayern diese Saison immer mal wieder auf und ab geht. Diese Saison auf gar keinen Fall. Und trotzdem sehe ich den Kader mit als Teil des Problems. Denn ein großer Kader mit so vielen Top-Spielern, mit dem muss man umgehen können. Da kann man einerseits keinen länger auf der Bank lassen, andererseits bringt eine häufige Rotation auch keine Routine in die Mannschaft. So eine Mannschaft braucht einen Trainer mit Autorität, dem es seine Stars nicht übel nehmen, wenn sie mal 2, 3 Spiele nicht zum Einsatz kommen. Der Trainer muss das Vertrauen jedes einzelnen Spielers genießen, der weiß, dass die Bank nicht das Abstellgleis bedeutet.
Das aktuell häufige Umstellen nach dem Motto „wer im Training Leistung zeigt, darf spielen“, hört sich zwar gerecht an und mag die Spieler auch anfeuern, kann aber auch bei manchem zu sehr Druck aufbauen und den Anschein erwecken, dass der Trainer in schlechteren Phasen nicht hinter einem steht. Zumal das Anpassen an den Gegner bis zu einem gewissen Grad sicher richtig ist. Mal ein kopfballstärkerer Spieler für den einen Gegner, mal ein dribbelstarker für den anderen. Aber, hey, es ist der FC Bayern. Sollten sich da nicht eher die Gegner anpassen? Zumal ja in den meisten Fällen der FC Bayern das Spiel machen muss, zumindest in der Bundesliga. Natürlich kann man mal den ein oder anderen Wechsel vornehmen, wenn ein Spieler besser passt, oder besser in Form ist. Aber dadurch geht auch eines verloren. Etwas sehr wichtiges: die Konstanz. Das Zusammenspiel, die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln, gute Paarungen a la Müllandowski aufzubauen, die sich auch erst nach längerem Zusammenspiel gefunden haben. Und so fehlt beim FC Bayern auch die Konstanz was die Leistung angeht. Auf und ab. Ein bisschen Achterbahnfahren. Seien wir mal ehrlich. Normalerweise müsste eine Mannschaft mit diesem Kader so gut wie jeden Gegner in der Bundesliga mit 3:0 besiegen können. Aber nur am Kader liegt’s halt nicht. Oder eben doch.