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Junge Spieler und die Millionen…

Sie bekommen die teuersten Autos, die besten Sterne-Hotels, jeglichen Komfort, die beste medizinische Betreuung sowieso. Und natürlich ihre Millionen. Dass es da für manch jungen Spieler schwer sein kann, auf dem Boden zu bleiben, den Blick auf die Realität nicht ganz zu verlieren, ist verständlich.

Immer wieder lese ich zur Zeit in den sozialen Medien, Brazzo habe Schuld an dieser Entwicklung beim FC Bayern, weil er einigen Spielern zu viel geboten habe. Nun ja, das kann man so sehen. Aber Hasan Salihamidžić hat die Welt nicht allein verändert. Es ist der Lauf der Dinge, dass alles teurer wird, dass alle mehr Geld wollen, und ja, oft leider auch weniger Leistung dafür bringen. Das ist nicht nur im Profifußball so, das erleben wir aktuell in vielen Bereichen des Lebens.

Kann man dem entgegen steuern? Alleine nur schwer. Bis zu einem gewissen Punkt vielleicht, und, um beim Fußball zu bleiben, wenn man bereit ist, gegebenenfalls auf einen oder auch mehrere Spieler zu verzichten. Denn irgendwo werden sie immer mehr geboten bekommen, auch wenn man selbst eine Obergrenze setzt. Je besser, je begehrter ein Spieler, desto höher sein Marktwert. Die einfache Rechnung. Und umso mehr kann und wird er verlangen, solange er es irgendwo bekommt. Einige notfalls auch in einem Verein in Saudi-Arabien.

Zurück zu den eingangs erwähnten Annehmlichkeiten… Lassen wir die medizinische Seite mal außen vor. Da ist eine gute Betreuung immer wichtig. Aber müssen es immer die besten Hotels sein, die schnellsten Autos, die teuersten Menüs bei Käfer&Co? Spielen die Spieler dadurch wirklich besser, wenn sie alles bekommen, was teuer ist und einen gewissen Namen hat? Bis zu einem gewissen Punkt vielleicht. Fühlt man sich wohl, bringt man bessere Leistung. Aber irgendwann ist wohl auch hier der Peak erreicht.

Und das sehe ich aktuell doch bei einigen Spielern. Ich brauche hier keine Namen zu nennen. Aber wenn man alles bekommt, auch ohne konstant hohe Leistung zu bringen (und wir sprechen hier nicht von kurzzeitigen Formtiefs) oder zumindest den Willen dazu zu zeigen, wenn man nicht alles dafür versucht, ein Spiel zu gewinnen…dann sieht es für mich so aus, als hätten manche einfach zu viel. Zu viel drumherum, anstatt den Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Den Sport. Und sehen die Notwendigkeit nicht mehr in wirklich jedem Spiel ihr Bestes zu geben.

Kann man nicht auch gute Leistung bringen, wenn man in einem 3 Sterne Hotel statt in einem 5 Sterne-Hotel übernachtet? Steht der Fußball wirklich noch im Vordergrund, wenn einem der Verein ein 600 PS-Auto hinstellt. Spielt man dann wirklich besser, als wenn man mit 200 PS herumfährt?

Ich finde, hier sollte dringend eine Kehrtwende eingeleitet werden. Das wird nicht so schnell gehen, denn wie gesagt, irgendein anderer Verein, eine andere Liga wird immer mehr bieten. Und die Lockangebote der Liga in Saudi-Arabien machen es sicher nicht einfacher. Aber irgendwo und irgendwann muss meiner Meinung nach hier dringend ein Schlussstrich gezogen werden. Vielleicht wäre eine Art Bezahlung nach Leistung eine Möglichkeit. Grundgehalt auf einem einigermaßen normalen Level plus regelmäßige Prämien für bestimmte Leistungen. Nur eine Überlegung. Eine, die dem heutigen Profisport komolett entgegen steht, ich weiß. Aber eine von vielen, die man in dieser Hinsicht meiner Meinung nach jetzt machen sollte.

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