Allgemein / Bundesliga

Endlich, Xabi Alonso ist von der Liste…

Endlich! Es ist vorbei. Xabi Alonso, Wunschtrainer Nummer 1 von so vielen, von zu vielen meiner Meinung nach, kann von der Liste der möglichen zukünftigen Bayerntrainer gestrichen werden.

Ja, ich bin froh. Nein, ich habe nichts gegen ihn. Im Gegenteil. Ich mag ihn, ich schätze ihn. Und genau deswegen möchte ich ihn nicht beim FC Bayern sehen. Noch nicht. Ich habe diesen Fehler nämlich schon einmal gemacht, damals bei Niko Kovač. Und daraus gelernt. Auch ihn habe ich damals (wie heute immer noch) gemocht, und geschätzt. Und mich gefreut, als er als Trainer zum FC Bayern kam. Und nicht bedacht, dass es beim FC Bayern mehr braucht, als ein aufstrebendes Trainertalent zu sein. Es hat dem Verein nichts gebracht, und ihm selbst noch viel weniger.

Xabi Alonso hat es nun selbst in seiner Erklärung mehrfach betont. Er ist ein noch junger Trainer. Er muss noch viele Erfahrungen sammeln, bevor er die nächsten Schritte gehen kann. Und wo kann er das besser, als in Leverkusen? Noch hat er keinen Titel, auch wenn mindestens einer bereits sehr wahrscheinlich ist. Ob er eine zweite so grandiose Saison mit seinem Verein erleben wird, ist ebenso fraglich. Vielleicht sogar unwahrscheinlich. Auch weil der Druck auf ihn langsam größer wird, die Erwartungen steigen.

Aber er hat in Leverkusen alle Möglichkeiten, die Erfahrungen zu sammeln, die noch braucht. Um dann irgendwann zu einem ‚größeren‘ Verein zu gehen. Er hat vor allem sich, aber auch dem FC Bayern mit seiner Entscheidung einen großen Gefallen getan. Es hätte noch nicht gepasst. Die Mammutaufgabe, der Titeldruck, die Erwartungen an ihn nach dieser Saison, das mediale Umfeld des FC Bayern, all das hätte ihn vermutlich in seiner aufstrebenden Trainerkarriere weit zurück geworfen. Er hat die einzig richtige Entscheidung getroffen.

Und der FC Bayern? Der kann froh sein. Es wäre ein Hype geworden, ganz klar. Freudentänze vieler Bayernfans inklusive. Aber die Ernüchterung wäre wenige Wochen später umso größer gewesen. So geht es also noch ein paar Wochen weiter, das tägliche „Wird XY der nächste Bayerntrainer?“.

Ich werde immer wieder gefragt, wen ich denn als neuen Trainer sehe. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich sehe nicht viele, die dafür in Frage kommen. Denn ich sehe, was beim FC Bayern viel wichtiger ist, als die fachliche, sportliche Qualifikation. Es ist und bleibt das Umfeld. Mit dem muss der neue Trainer umgehen können. Die meisten können es nicht. Früher oder später gehen sie da alle irgendwie unter. Und dann leidet das Sportliche. Die Verantwortlichen sehe ich da vor allem in der Pflicht. Es darf nicht so weit kommen, dass ein Trainer wie Thomas Tuchel so den Medien zum Fraß vorgeworfen wird. Aus den Fehlern bei Julian Nagelsmann hat man da anscheinend nicht viel gelernt.

Vielleicht wird das mit Max Eberl jetzt anders. Aber außer Jürgen Klopp, der seine Auszeit aber sicher nehmen wird, sehe ich aktuell nur noch einen Trainer, der mit all dem vielleicht umgehen könnte. Der allerdings wäre tatsächlich seit kurzem verfügbar. Christian Streich. Ob er abseits seines SC Freiburg ebenso bestehen wird, bleibt abzuwarten. Aber ihm würde ich es zutrauen. Er lässt sich nicht viel gefallen, er hat seine „Bis hierhin und nicht weiter“-Schranke. Er hat es auch nicht nötig, vor irgendwelchen Verantwortlichen auf die Knie zu fallen oder sich dreinreden zu lassen. Falls der FC Bayern nicht endlich erkennt, dass er aktuell bereits einen sehr guten Trainer hat, dann wäre Christian Streich mein Wunschkandidat. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ihn gewisse Leute beim FC Bayern, genau wegen all seiner gerade genannten Eigenschaften, auch haben wollen…

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