
Niemand ist größer als der Verein…?
„Niemand ist größer als der Verein“ hört man auch bei den zähen Vertragsverhandlungen zwischen dem FC Bayern und Joshua Kimmich. Nicht wenige wenden diesen Satz dabei vor vor allem gegen Kimmich an. Ist Kimmich größer als der Verein? Vermutlich nicht. Aber ist es ein Max Eberl oder ein Christoph Freund?
Zumal 1. Ein Verlust von einem so versierten Spieler wie Joshua Kimmich dem Verein schaden würde
- Ein ablösefreier Weggang von einem Spieler, für den man sicherlich einiges bekommen könnte, dem Verein ebenfalls nicht dienen würde. Und
- Dieses ständige öffentliche Geschachere bei Vertragsverhandlungen dem Glauben an das „Wir sind eine Familie“ doch immer wieder einen deutlichen Knacks verleiht.
Vieles von dem, was wir diese Tage und Wochen zu lesen und zu hören bekommen haben, entspricht vielleicht auch nicht der Wahrheit. Aber selbst ein Bruchteil davon reicht schon, um den Verein in einem nicht ganz so positiven Licht dastehen zu lassen. Den Spieler sowieso. Sie werden ihre Gründe haben, warum sie so handeln, wie sie handeln. Aber auch Joshua Kimmich wird seine Gründe haben. Denn bisher hat der Verein sich gerade bei ihm nie besonders „familiär“ gezeigt. Schon bei der Impf-Diskussion hat man ihn Politik und Medien ausgeliefert. In schlechten Phasen der letzten Saison war es lange Zeit vor allem Joshua Kimmich, der im Verein und in der Nationalmannschaft immer allen Rede und Antwort stand. Und der dafür an den Pranger gestellt wurde.
Kapitän und zusammen mit Musiala das Gesicht des Vereins sollte Kimmich diese Saison werden. Sehr seltsam, wie man dann mit Spielern wie zum Beispiel Davies, der den Verein schon 3x Richtung Madrid verlassen wollte, eine Einigung erzielt, bei Kimmich aber alle Spekulationen zulässt.
Es erinnert mich mal wieder stark an die Beteuerungen von Herbert Hainer bei Robert Lewandowski. Gemeinsam eine tolle gemeinsame Zukunft wolle man haben. Und hat bei Haaland angerufen. Eine Schlammschlacht folgte.
Ein Weggang von Kimmich würde dem Verein weitaus mehr schaden, als ihm selbst. Sportlich wie finanziell. Aber auch bei einer Verlängerung hat schon einiges von dem, was der Verein nach außen darstellen möchte, gelitten. Sicher, dass so vieles nach außen dringt, ist wahrscheinlich nicht Schuld des Vereins. Wirklich versucht, es zu verhindern, hat man aber offensichtlich auch nicht.