FC_Bayern-Trikot mit Unterschriften aus dem Jahr 1992
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Und täglich grüßt der Kader…

Wir hadern immer mit dem Kader. Zu groß, zu klein, zu schlecht, keine „Holding Six“ usw. usw. Den kleinsten Profi-Kader der Bundesliga hat – mit 23 Spielern – aktuell tatsächlich der FC Bayern, habe ich grade irgendwo gelesen. Ob es wirklich stimmt, habe ich nicht nachgeprüft, weil es für mich nicht relevant ist.

Ob der FC Bayern jetzt den kleinsten Kader, den zweitkleinsten Kader oder was auch immer hat, sagt nichts über dessen Qualität aus. Ja, ich höre schon den Aufschrei, wenn ich jetzt sage, ich finde einen kleinen Kader mal gar nicht so schlecht. Ich weiß, viele sagen, man kann doch nicht Benjamin Pavard und Lucas Hernández gehen lassen, Josip Stanišić verleihen und keinen Ersatz holen. Zumal Minjae Kim und Noussair Mazraoui auch für einige Wochen weg sein werden und bald die Doppelbelastung der CL-Phase beginnt…

Stimmt alles, stimmt alles. Aber trotz allem hat meiner Meinung nach der relativ kleine Kader auch ein Gutes: Es gibt weniger Frust durch zu lange Wochen auf der Bank. Wie oft mussten wir letzte Saison hören, dass irgendjemand unzufrieden war… Durch weniger Wechsel bekommt man ein relativ gut funktionierendes Team, und die Spieler, die jetzt da sind, die wollen auch da sein. Für sie ist der FC Bayern DER Verein. Was bringt es, einen Pavard zu halten, der zwar konstant spielt, aber nicht zu 100% hinter dem Verein steht. Was bringt es, einen ebenso konstanten Stanišić zu behalten, der vielleicht bleiben wollte, aber sich zu 90% auf der Bank wieder gefunden hätte.

Die Doppelbelastung der englischen Wochen wird einige an ihre Grenzen bringen, das ist wahrscheinlich. Aber die Mannschaft könnte dadurch auch über die Wochen eingespielter sein. Und mehr zusammen halten, wie das in kleineren Teams öfters der Fall ist. Da muss jeder für jeden da sein, denn viele Wechselmöglichkeiten wie letzte Saison gibt es auf manchen Positionen dann eben nicht. Es kommt also auf jeden Einzelnen an. Und das spornt einige sicher mehr an, als der ständige „Machtkampf“ unter Kollegen um einen Stammplatz.

Das Wichtigste ist doch, dass der Kader zusammen passt. Nicht, dass man jede Position dreifach besetzt hat. Wenn Dreesen sagt, durch den kleinen Kader kommen auch die Jungs vom Campus zu ihren Einsatzminuten, dann ist das schön und gut. Mit die besten Nachwuchsspieler hat man mit Tillman, Vidović, Ranos oder Wanner allerdings gerade bei anderen Vereinen untergebracht. Dass jetzt viele andere, vermutlich schwächere Spieler aus der Regionalliga dafür in den Kader rücken, halte ich für wenig sinnvoll. Wird, außer Krätzig, vermutlich auch nicht passieren, wenn sich die Verletzungen bei den Profis in Grenzen halten. Dieser Rechtfertigung für die wenigen Einkäufe stimme ich also nur bedingt zu, wenn überhaupt. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass in der Winter-Transferperiode dann doch noch 1 oder 2 neue Spieler dazu kommen.

Aber bis dahin denke ich, dass der kleinere Kader mehr bringt, als viele unzufriedene Spieler auf der Bank. Zumal wir in den vergangenen Wochen ja gefühlt 20 Namen von angeblichen möglichen Neuzugängen gehört und gelesen haben. Wie viele davon waren wirklich Wunschspieler, 1. Wahl? Und passen deswegen zum FC Bayern? Sicher nur eine Hand voll. Thomas Tuchel darf jetzt also „kreativ“ sein, wie Dreesen anscheinend gefordert hat. Und in der Winterpause sehen wir dann weiter.

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