Säbener Strasse
Bundesliga / International

Der FC Bayern in der Saison 2022/23

Schon lange habe ich keiner Saison mehr so entgegengefiebert wie der kommenden 2022/23. Die Erwartungen sind hoch an das Team des FC Bayern. Zu hoch, sagen viele. Warum?, frage ich mich? Wir sind der FC Bayern, wir dürfen hohe Erwartungen haben. „Die Mannschaft muss sich erst einspielen, die Vorbereitungsphase war wie immer zu kurz.“ Sicher, stimmt. Geht aber auch anderen Mannschaften so. Zumindest unser liebster Meisterschaftskonkurrent Borussia Dortmund geht mit ähnlichen Voraussetzungen in die neue Saison. Viele Nationalspieler, neues Team. Und sich nach der Sommerpause wieder zusammen finden, das müssen sowieso alle. Kein Grund also, die Erwartungen zu weit zurück zu schrauben. Oder ist das bei manchem vielleicht die unbewusste Sorge, es könnte doch nicht so gut laufen, wie die Transferphase erhoffen lässt? Mané, de Ligt, Gravenberg…da erwartet man schon einiges. Aber auch ein oft belächelter Niklas Süle muss erst einmal ersetzt werden, während dieser in seiner ebenso häufig belächelten „Wohlfühlzone“ Dortmund, wie manch einer gerne lästert, vermutlich sein Können zeigen wird. Lustig finde ich auch, wie häufig mir Lewandowskis „unwichtige Tore“ aufgezählt werden, wenn ich sage, dass man seinen Weggang irgendwie kompensieren muss. „War doch oft nur das 3:0 oder 4:0. Das hätten wir auch so gewonnen.“ „Die Pässe wurden ihm aufgelegt, er musste den Ball nur noch ins Tor schieben.“ Ein 1:0 oder auch 2:0 kann jeder Gegner leichter aufholen, als ein 3:0 oder 4:0. Das nur als eines der Gegenargumente für Lewandowskis „unwichtige Tore“. Und jeder noch so gute Pass muss erst einmal verwandelt werden. Da sollten doch manche nun endlich aufhören, die beleidigte Leberwurst zu spielen aufgrund des unschönen Endes, und auch bitte nicht mehr das Argument „wir sind jetzt unberechenbarer“ bringen. Sind wie nämlich nicht. Einen Lewandowski „auszuschalten“, muss ein Gegner nämlich auch erstmal schaffen. Und der einzige, der das wirklich zuverlässig geschafft hat, war Julian Nagelsmann, der nunmal lieber ein anderes System spielen lässt. Ein Stürmer, der mit dem Fuß, mit der Hacke oder mit dem Kopf aus allen möglichen Situationen heraus Tore schießen kann, ist unberechenbar genug und muss definitiv erstmal ersetzt werden. Unberechenbarer sind wir, aber nicht für den Gegner, sondern für uns selber. Denn wer von den Spielern jetzt die Tore schießt – und zwar regelmäßig die Tore schießt, denn darauf kommt es an – muss sich nämlich erst zeigen. Mané, Gnabry, de Ligt, Müller…auch von Sané, Coman und Musiala wird das diese Saison erwartet. Und damit sind wir wieder bei den Erwartungen. Die müssen so hoch sein, sonst brauchen wir die Saison gar nicht erst zu beginnen. Und damit meine ich nicht die Bundesliga. Dafür wird es wohl wieder reichen. Das erklärte Ziel ist die Champions League. Da darf uns, bei allem Respekt, kein Salzburg oder Villarreal aufhalten. Und kein Mönchengladbach im DFB Pokal. Also sagen wir es, wie es ist. Spätestens im September muss die Mannschaft das liefern, was sie aufgrund ihrer Möglichkeiten liefern kann. Wir haben so viele tolle Spieler. „Der Kader“ war letzte Saison schon kein wirkliches Argument, dieses Jahr endgültig nicht mehr. Alles andere als Meisterschaft, DFB-Pokal und dieses Mal zumindest ein locker erreichtes Viertelfinale in der CL sind absolute Pflicht für die Jungs von der Säbener Straße. Bald geht es los. Freuen wir uns drauf.

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