Ist Thomas Müller wirklich der am meisten unterschätzte Spieler?
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Ist Thomas Müller wirklich „der am meisten unterschätzte Spieler“?

Wir erinnern uns gerne an Arjen Robben und hätten uns gefreut, wenn Franck Ribéry nochmal zurückgekommen wäre. Der Abschied von Robbery ist uns schwer gefallen. Viele aktuelle und ehemalige Spieler sind untrennbar mit dem FC Bayern verbunden. Aber – wer kann sich den FC Bayern ohne Thomas Müller vorstellen? Und doch, liebe Bayernfans, wird genau das passieren. Irgendwann. Vielleicht auch bald.

Es wird immer deutlicher: Thomas Müller ist der wichtigste Spieler beim FC Bayern. Er ist nicht nur derjenige, der seine Jungs nach vorne peitscht, wenn es mal nicht ganz nach Plan läuft, er ist am Spielaufbau beteiligt wie kein anderer, Vorbereiter von Toren und schießt natürlich selbst seine Tore. Einen FC Bayern ohne ihn gibt es irgendwie nicht und wird es nicht geben. Und doch muss sich auch der FC Bayern langsam darauf einstellen, dass Thomas Müller nicht mehr im Trikot für den Rekordmeister aufläuft. Auch wenn mehr als die Hoffnung besteht, dass sein Vertrag nochmal verlängert wird und er seine Karriere beim FC Bayern beendet. Doch wie viele Jahre werden das noch sein?

Niklas Süle verlässt demnächst den Verein, was Lewandowski macht wird fast täglich diskutiert. Aber Thomas Müller? Dass der den FC Bayern verlässt, stand irgendwie nie richtig zur Debatte. Das kann man sich nicht wirklich vorstellen.
Es wird spekuliert an allen Ecken und Enden welcher Stürmer besser ist, Lewandowski oder Haaland, wann endlich Mittelfeldstar Goretzka wieder zur Verfügung steht, wer die öfters schwächelnde Abwehr endlich gewinnbringend unterstützen könnte und wer auf gar keinen Fall verkauft werden darf. Aber immer mehr Fans weltweit erkennen den wirklich wahren Kern des FC Bayern: Thomas Müller.

Als der Spaßmacher beliebt, für seine Bodenständigkeit geschätzt, manchmal auch dafür belächelt. Keiner schießt so seltsame Tore wie er. Bei jedem anderen würde es heißen, „er stolpert den Ball ins Tor“, bei Thomas Müller heißt es, er trifft „in typischer Müller-Manier“.

Oft erkannt – und genauso oft verkannt. Die am wenigsten schillernde und doch mit die größte Persönlichkeit beim FC Bayern. Und das über Jahre, ja schon Jahrzehnte hinweg. Seit über 20 Jahren steht er beim FC Bayern unter Vertrag, steht für den FC Bayern und nur für diesen.

Rund um den Globus kennt man Thomas Müller. Man kennt und schätzt ihn. Dass Spieler des FC Bayern zu unbekannt für einem Sieg beim Ballon d’Or sind, stimmt definitiv nicht. Auch Lewandowski ist zum Beispiel in Lateinamerika bekannt und geschätzt. Aber Lionel Messi ist nun mal Argentinier. Und wenn man sich schon entscheiden muss, dann wählt man eben ihn. Sie sind Patrioten, die Lateinamerikaner, liebenswerte Patrioten.
Thomas Muller (ja, Muller), den bodenständigen Deutschen, den schätzen sie trotzdem. Viele verstehen sogar nicht, wieso er in Deutschland gar nicht so viel Anerkennung hat, wie er verdienen würde.
„Der am meisten unterschätzte Spieler in der Geschichte des Fußballs. Wie gut er spielt“, schreibt ein Brasilianer auf Twitter, „Er ist ein Phänomen“, meint ein Argentinier.
„Wie kann man sich nicht in ihn verlieben. Er ist ein Überflieger“, schwärmt ein Kubaner.
Und damit haben sie Recht. Denn wenn Thomas Müller das Trikot mit der Nummer 25 zum letzten Mal anzieht – hoffentlich dann zu einem grandiosen Abschiedsspiel mit vollen Zuschauerrängen – wird es sicher noch um einiges emotionaler werden als bei Bastian Schweinsteiger.

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