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Bundesliga / International

Sané: Lasst den Jungen spielen

Einer, der in der noch jungen Saison 2021/2022 sofort im Fokus der Kritiker stand, ist Leroy Sané. Immer wieder negative Kommentare zum 25-jährigen. Pfiffe. Das sind die Sachen, die mir den Fußball massiv verleiden. Sollten Fans nicht hinter ihrem ‚Stern des Südens‘ stehen? „Weil wir in guten wie in schlechten Zeiten zueinander steh’n…“?
Julian Nagelsmann hat dazu genau das gesagt, was ich mir gedacht habe. Leroy kommt auch nicht und pfeift jeden aus, der in der Arbeit mal nicht 100% Leistung bringt. Nur all diejenigen stehen halt nicht in der Öffentlichkeit. Sonst müsste er sicher oft pfeifen.
Die Online-Redaktion von B24_Sport fragte am 11. August in einem sozialen Netzwerk u.a.
„Der Flügelstürmer des FC Bayern will nun im Stile seiner Vorgänger Ribéry und Robben die wirklich wichtigen Tore für die Münchner entscheiden. Traut ihr ihm den nächsten Schritt in München zu?“
Mein Kommentar dazu war damals folgender:
„Das Potenzial dazu hat er, ein paar „wenns“ gibt’s halt noch… Aber lasst den Jungen mal in Ruhe Fußball spielen!!“

Ganz in Ruhe hat man ihn nicht gelassen, im Gegenteil. Aber spielen. Auch Hansi Flick, der zum Glück mit vermeintlich leichteren Gegnern bei der Nationalmannschaft aufwarten konnte. Warum bitte hat sich die Fußballwelt derart auf Leroy Sané eingeschossen?

Natürlich kann man als Fan seinen Unmut einmal kundtun, auch durch Pfiffe. Damit müssen die Spieler umgehen können. Wer soviel verdient, auch durch die Fans und Zuschauer, wie man an der aktuellen finanziellen Situation des FC Bayern ja jetzt sehen kann, während andere auf jeden Cent schauen müssen – der muss auch negative Kommentare und (berechtigte) Pfiffe aushalten.
Aber muss wirklich jeder immer wieder in die gleiche Kerbe hauen? Zumal ich es bei Sané nicht unbedingt als gerechtfertigt ansah.
Bei der EM 2021 zum Beispiel, wo so gut wie jeder Ballkontakt von ihm zerrissen wurde, war er bei weitem nicht der einzige Spieler, dem man mangelnden Einsatz nachsagen konnte. Und auch beim FC Bayern gab es zur gleichen Zeit Spieler, die ein kleines Tief durchlebten. Serge Gnabry zum Beispiel, dem wochenlang sowohl beim FC Bayern, als auch bei der Nationalmannschaft kaum etwas gelang, und dessen Ballverluste einige Male zu gefährlichen Gegenangriffen geführt haben. Derart heftige Kritik gab es für ihn jedoch selten. Auf Leroy Sané aber hatten es Fans und manche Medien anscheinend abgesehen. Klar, das Übliche, einer fängt an und alle springen auf den Zug auf. Aber jetzt, 2 1/2 Monate später, sieht es bereits wieder komplett anders aus. Leroy Sané startet wieder durch.
Denn: man hat ihn spielen lassen, zumindest die Verantwortlichen.

Comments

Christopher Hak
September 24, 2021 at 7:27 pm

Liebe Ursulina, ich stimme Dir hier im Großen und Ganzen zu. Finde auch, dass man den (sehr talentierten) „Jungen“ einfach „spielen lassen“ sollte, ohne gleich den Stab über ihn zu brechen – wie es z.B. mit Mario Götze passiert ist, den der FC Bayern „unter Wert“ wieder verkauft hat. Ok, er hatte außerdem viel Verletzungspech… Auch bei Manuel Neuer gab es am Anfang diese dummen „Koa Neuer“-Plakate von sogenannten „Fans“, die aber schnell wieder verschwunden sind. Ich wünsche Leroy Sané, dass er sich beim FC Bayern durchsetzen kann.



    September 24, 2021 at 10:53 pm

    Lieber Christopher, an diese Plakate erinnere ich mich auch noch. Ganz nachvollziehen konnte ich die Argumentation der „Fans“ damals nicht. Und jetzt bei Leroy noch weniger. Ich drücke ihm auf jeden Fall die Daumen, dass ihm weiterhin so tolle Aktionen gelingen, wie heute die Vorlage zum 2:0 gehen Greuther Fürth.



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