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Was du liebst, lass ziehen…

Was du liebst, lass ziehen…so heißt es. Uli Hoeneß scheint das nicht wirklich zu beherzigen. Er hat zu allem eine Meinung, und sagt die auch. Für die Medien natürlich eine tolle Sache. Aber für den Verein? Bezweckt er damit etwas Bestimmtes? Ein Ablenkungsmanöver? Oder ist es ihm egal, dass er damit dem Verein immer wieder schadet, wenn er weit übers Ziel hinaus schießt? Weil ihm was immer er mit seinen Aktionen bezweckt, wichtiger ist, als der Erfolg des Vereins. Dass ihm der Verein am Herzen liegt, kann ich in dem Fall nicht mehr wirklich glauben. Denn gerade so eine Unruhe hat dem FC Bayern immer wieder geschadet. Vor dem Halbfinale im wichtigsten europäischen Wettbewerb sollten alle, aber wirklich alle im Verein zusammen halten. Oder den Mund.

Tuchel fordere bei Misserfolgen lieber neue Spieler als die eigenen zu verbessern? Außer Hoeneß selbst scheint das wirklich kaum jemand zu glauben. Tuchel hat vor der Saison des öfteren Spieler auf einigen Positionen gefordert. Eine ganz normale Forderung eines neuen Trainers. Und zu Recht, wie man jetzt weiß. Bekommen hat er die Spieler nicht. Nur damals schon die seltsame Hoeneß-Aussage, mit Spielern vom Campus zu spielen.
Leroy Sané aber hat Tuchel verbessert, durch die Dauerbelastung trotz Schmerzen kann der aber an seine Höchstleistungen gerade nur noch selten anknüpfen. Die Folge: Seine Tore, sein Druck nach vorne fehlt massiv. Serge Gnabry hat unter Tuchel nach 2 Jahren Durststrecke sofort und endlich wieder gezeigt, was er kann. Verletzt. Gespielt. Verletzt. Gespielt. Verletzt.
Pavlović, wir wissen es alle, von Tuchel immer wieder gefördert und eingesetzt, hat sogar den Sprung in die Nationalelf geschafft. Auch er dann, vielleicht durch die schnelle Dauerbelastung, verletzt.
Mir fällt kein Spieler ein, der unter Tuchel wirklich „schlechter“ geworden wäre. Zaragoza kam, als es wirklich kaum mehr Spieler gab, die schmerzfrei eingesetzt werden konnten. Dass er bei Rückkehr der bewährten Profis dann nicht sofort Einsatzzeit bekommt, ist klar. Dier, Guerreiro, Boey zu Beginn alle erstmal verletzt gewesen.

Was also bitte bezweckt Hoeneß mit seinen Aussagen? Mal gegen Kahn, jetzt gegen Tuchel. Dass sich ein Uli Hoeneß nicht wie von einigen gefordert, für seine Aktionen entschuldigt, ist klar. Dass er aber weiter nachlegt, ist schon verwunderlich. Macht das ein Mann, der seinen Verein wirklich liebt? Für mich sieht es so aus, als würden ihm einige zu mächtig werden. Auch Oli Kahn hatte sich langsam aber sicher sein FC Bayern-Imperium aufgebaut, bevor er gehen musste. Vielleicht war jetzt das Thema „Tuchel bleibt“ doch noch nicht ganz vom Tisch? Solche unnützen Streitigkeiten wird sich ein Trainer wie Thomas Tuchel vermutlich nicht länger antun.

Dass überhaupt irgendein Trainer noch Lust hat, sich das anzutun, kann ich mir kaum mehr vorstellen. Ich finde es jedenfalls sehr schade, dass ausgerechnet Uli Hoeneß jetzt die Zukunft des Vereins aufs Spiel zu setzen scheint. Das Unverständnis von allen Seiten nimmt er in Kauf. Eine Niederlage gegen Madrid ebenso. Dieses sensible Team, das sich gerade erst ein bisschen gefangen hat, damit zu belasten, ist mehr als unnütz. Warum? Die Antwort auf diese Frage würde mich wirklich interessieren. Es muss ein Grund sein, der Hoeneß vermutlich sehr wichtig ist. Und der keinen Aufschub duldet. Sonst hätte er mit solchen Aussagen, deren Inhalt gerade überhaupt keine Relevanz hat, bis nach dem Halbfinale oder Finale gewartet. Was du liebst, lass ziehen….bei Uli Hoeneß scheint es im Moment eher umgekehrt zu sein.

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